Die Europäische Union fördert das Projekt unter dem Namen „Multilingual On-Line Translation“ (MOLTO), an dem sich 3 Universitäten und 2 Privatfirmen aus Bulgarien, Finnland, Österreich, Spanien und Schweden beteiligen, und das bis zum Jahr 2013 laufen wird. Das Resultat ihrer Anstrengung soll die Herstellung eines Übersetzungsprogramms sein, das im Unterschied zu den gegenwärtigen Online-Tools von den grammatischen Regeln der entsprechenden Sprachen ausgehen und imstande sein soll, in der Echtzeit auch in mehrere Sprachen gleichzeitig zu übersetzen, und zwar in einer Qualität, dass die Übersetzung sofort benutzt werden kann. Die Software soll sowohl europäischen Institutionen als auch Bürgern zur Verfügung stehen.
Das Projekt umfasst die Unterstützung von 15 Sprachen (Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Katalanisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch) und basiert auf der Programmiersprache Grammatical Framework (GF), in der die gemeinsame abstrakte Grammatik der Sprachen sowie die Regeln ihrer Anwendung auf konkrete Sprachen abgebildet sind, und zwar für bestimmte definierte Bereiche. Dadurch unterscheidet es sich von statistischen Systemen wie z. B. Google Translate.
Das Werkzeug MOLTO wird sich bei der Entwicklung auf die Bereiche mathematischer Aufgaben, Biomedizinpatente und Beschreibung von Museumsobjekten konzentrieren. In Zukunft wird seine Weiterentwicklung und Erweiterung auf weitere Fachbereiche wie E-Shops, Wikipedia-Artikel, Verträge, Geschäftskorrespondenz, Handbücher, Softwarelokalisierung erwartet.
Die Projektentwickler erkennen selber an, dass das System keine menschlichen Übersetzer ersetzen kann. Seine Stärke ist die Anwendung der Terminologie und idiomatische Ausdrucksweise in bestimmten eng abgegrenzten Bereichen, andererseits kann es keine stilbezogenen Entscheidungen treffen, der Text kann also nicht ‚eleganter‘ als ein menschliches Werk sein. Problematisch ist auch der Einsatz von MOLTO für andere Textsorten als für die es entwickelt wurde. Das System kann jedoch vom Feedback eines menschlichen Übersetzers lernen.
Die Angebot an Sprachen soll um die restlichen EU- sowie weitere Sprachen erweitert werden.