EU-Rat wegen mangelnder Sprachvielfalt auf Internetseiten gerügt

Mit einer überwältigenden Mehrheit von 509:2 Stimmen fasste das Europäische Parlament einen Beschluss über eine größere Förderung des Deutschen sowie anderer Sprachen auf den Internetseiten der EU-Institutionen. Deutsch ist neben dem Englischen und Französischen die dritte Arbeitssprache der EU-Institutionen, dennoch waren z. B. die Webseiten der niederländischen und luxemburgischen Ratspräsidentschaft nur in englischer und französischer Sprache zugänglich.
Auswahl der Sprachen auf der offiziellen Website der tschechischen PräsidentschaftAuch die Website der tschechischen Ratspräsidentschaft ist derzeit nur in tschechischer, englischer und französischer Version verfügbar. Dagegen bietet die Internetseite der bestehenden französischen Präsidentschaft im EU-Rat Informationen in französischer, englischer, deutscher, spanischer und italienischer Sprache.

Das Europäische Parlament forderte deshalb jene Länder auf, welche die Ratspräsidentschaft übernehmen werden, das Sprachangebot auf ihren Webseiten im Interesse der Mehrsprachigkeit wenigstens um die meistverbreiteten Sprachen der EU zu erweitern, mit einem besonderen Augenmerk auf das Deutsche.

Text des Beschlusses

Das Europäische Parlament (…) wendet sich an alle folgenden Ratspräsidentschaften, in der Erwartung, dass diese ihre Internetauftritte in möglichst vielen Sprachen anbieten und bei einer zahlenmäßigen Einschränkung die meistgesprochenen Amtssprachen in Anwendung einer Prioritätenfolge verwenden.