In Český Těšín, dem tschechischen Teil der Grenzstadt Teschen an der tschechisch-polnischen Grenze, wurden an diesen Tagen, einen Monat vor dem Beitritt Tschechiens und Polens zum Schengener Raum, zweisprachige Straßenschilder installiert. In der Stadt westlich des Flusses Olsa mit 26 000 Einwohnern leben 16 % Polen, die Stadt hat damit gemäß der tschechischen Legislative einen zweisprachigen Status.
Straßenschild in Český Těšín:
Bahnhofstraße – oben tschechisch, unten polnisch
und einsprachiges Schild eines Geschäfts
In der Gegenwart beträgt in insgesamt 31 Städten und Gemeinden des tschechischen Teils der Region Teschen der polnische Bevölkerungsanteil mehr als 10 %, gelten also als zweisprachig und könnten dem Beispiel von Český Těšín folgen.
11. Jh. – Bestandteil des polnischen Staates
1290–1653 – Teschener Fürstentum als Lehen des tschechischen Staates
seit 1339 – Schlesien ist ein Böhmisches Kronland
15. Jh. – Hussitenzeit, starker Einfluss des Tschechischen
16. Jh. – Protestantismus – Religionssprache Polnisch
seit 1722 – Teil der Habsburger Monarchie
1782 – Antireformation – Unterrichtssprache Tschechisch
1848 – Polnisch regional zweite Amtssprache neben Deutsch
19./20. Jh. – Industrialisierung – Zuzug polnischsprachiger Arbeiter aus Galizien
1910 – Volkszählung: Mehrheit der Teschener Schlesier nennt Polnisch als ihre Verkehrssprache
1918 – Ende der Monarchie: Teschener Schlesien durch Polen militärisch besetzt
1919 – 7-tägiger Grenzkrieg, tschechische Truppen erobern ein Großteil des Gebiets
1920 – Botschafterkonferenz von Spa: Teilung zwischen Polen und die Tschechoslowakei
1938 – Anschluss an Polen, Polnisch zur einzigen Amtssprache erklärt
1939-1945 – Anschluss an Deutschland
seit 1945 – Rückkehr zu den Grenzen vor 1938
1958 – internationales Abkommen: endgültige Anerkennung der Grenzen