Älteste deutsche Wörter sind im Pergament eingeritzt

Mönche haben im 8. Jahrhundert die ersten Einzelwörter in deutscher Sprache geschrieben.Mönch beim Schreiben, in den Händen eine Schreibfeder und ein Radiermesser haltend Ihre privaten Notizen in Form von Einritzungen auf alten Pergamenten mit lateinischen Texten dienten häufig zur Übersetzung von unbekannten Wörtern in der Handschrift. Die Bedeutung dieser neulich entdeckten versteckten Glossen ist immens: sie sind um ein halbes Jahrhundert älter als die ältesten überlieferten althochdeutschen Schriftdenkmäler und zeigen die ursprünglichste Form der deutschen Sprache überhaupt.

Mit der Niederschrift dieser Griffelglossen fängt das Deutsche im 8. Jahrhundert überhaupt an, eine Schriftsprache zu werden. Damals waren die Mönche die einzigen, die lesen und schreiben konnten. In den Schreibstuben der Kloster kopierten sie zahlreiche Bibeln, liturgische Bücher und Werke antiker Autoren. Mit der Verbreitung des Christentums verbreitete sich auch Deutsch als Schriftsprache.
Die Mönche schrieben den ganzen Tag lateinisch, und da es damals keine Wörterbücher gab, versuchten sie, für die unbekannten Begriffe lateinische Umschreibungen zu finden. Doch beispielsweise bei Tier- oder Pflanzennamen war dies ohne weiteres nicht möglich und man griff zu den althochdeutschen Namen.

Die bis dato nicht bestehende Schreibform des Althochdeutschen ließ die Mönche improvisieren. Die lateinischen Buchstaben wurden in ihren Lautwerten genommen, doch die Aussprache der deutschen Wörter war je nach Dialekt und Person unterschiedlich. So wurde die Vorsilbe ge- als ca-, ce-, che-, ke- oder gi- geschrieben.