Wort des Jahres 2009 in Deutschland: Abwrackprämie

Die Weltwirtschaftskrise führte zu zahlreichen Gegenmaßnahmen. Unter ihnen sorgte wohl für die größte Diskussion die Einführung der sog. Abwrackprämie. Die zahlte der deutsche Staat in diesem Jahr für die Entsorgung des alten Fahrzeugs unter der Bedingung eines Wagenneukaufs aus. Sie wurde ein Vorbild für die Einführung eines ähnlichen Systems in weiteren Ländern weltweit. Die ‚Abwrackprämie‘ wurde in Deutschland auch zum Sieger des traditionellen Wettbewerbs Wort des Jahres gekürt.

Wörter des Jahres 2009 in Deutschland

1. AbwrackprämieWort des Jahres 2009: Abwrackprämie
2. kriegsähnliche Zustände
3. Schweinegrippe
4. Bad Bank
5. Weltklimagipfel
6. Deutschland ist Europameisterin
7. twittern
8. Studium Bolognese
9. Wachstumsbeschleunigungsgesetz
10. Haste mal ’ne Milliarde?

Auf Platz zwei landeten die ‚kriegsähnlichen Zustände‘, mit denen der neue deutsche Verteidigungsminister die Situation in Afghanistan bezeichnete. Der Einsatz der Bundeswehrsoldaten im Rahmen der Auslandshilfe in Kunduz wurde trotz zahlreicher Todesopfer bis dahin offiziell als Stabilisierungseinsatz bezeichnet.
Den Platz drei belegt die ‚Schweinegrippe‘, die dieses Jahr in den deutschen Medien beinahe täglich anzutreffen war.
‚Bad bank‘ ist die Bezeichnung einer weiteren Krisenbekämpfungsmaßnahme: Es handelt sich um die Überführung von schlechten Aktiva in eine Tochterbank, damit das Mutterinstitut entlastet werden kann.
Das Gipfeltreffen in Kopenhagen, auf dem die Politiker diese Woche Maßnahmen gegen die globale Erderwärmung beschließen, ist unter den deutschen Wörtern des Jahres 2009 als ‚Weltklimagipfel‘ vertreten.
Deutsche Fußballerinnen wurden EM-Siegerinnen und ihr Sponsor feierte mit den Worten ‚Deutschland ist Europameisterin‘ diesen Erfolg.
Hinter dem ‚Twittern‘, Benutzung des Microbloggingsdienstes Twitter, platzierte sich das ‚Studium Bolognese‘, das nach dem Muster der Bologner Teigwaren gebildet wurde, und ist eine Anspielung an den Bologner Prozess, in dem die europäische Hochschulbildung vereinheitlicht wurde. In Deutschland war der Übergang auf die neuen Bachelor- und Magisterstudiengänge nicht ganz reibungslos.
Das ‚Wachstumsbeschleunigungsgesetz‘ ist eins der erklärten Ziele der neuen Bundesregierung und soll die Wirtschaft nach dem Abklingen der Krise fördern.
Die bekannte Phrase der deutschen Bettler „Haste mal ’ne Mark?“ bzw. in der neueren Zeit „Haste mal ’n Euro?“ wurde zum scherzhaften Vorbild für den Satz „Haste mal ’ne Milliarde?“, der eine Anspielung an die Banken ist, die dieses Jahr im Zusammenhang mit der Krise in Schwierigkeiten gerieten und Hilfe vom Staat beantragten.