Nach 34 Jahren der EU-Mitgliedschaft Irlands wurde die irische Sprache zum 01.01.2007 als offizielle EU-Sprache anerkannt. Dieses außerordentliche Ereignis wollte Irland im Europäischen Parlament mit einer Antrittsrede feiern, die jedoch um eine unbestimmte Zeit verschoben werden muss, da es innerhalb von 1,5 Jahren den irischen Beamten nicht gelang, geforderte neun Irisch-Dolmetscher anzuwerben, obwohl für sie längt die Finanzmittel genehmigt sind.
Das Irische hat es auch in seiner Heimat alles andere als einfach: Es ist zwar laut Verfassung die Landessprache Nummer eins ist, und seit der Unabhängigkeitserklärung 1922 ein Pflichtschulfach, doch verständigen sich mit dieser keltischen Sprache fließend nur 3 Prozent der Bevölkerung.
Bezeichnend ist, dass als im Vorjahr ein Schriftsteller versuchte, sich auf Rundreise durch Irland nur auf Irisch zu verständigen, er immer wieder auf unfreundliche Reaktionen seiner Mitbürger stieß, die sich dafür schämten, dass sie ihre Landessprache nicht beherrschten.
Andererseits spielte er vor verschiedenen Kirchen als Straßenmusikant obszöne Lieder auf Irisch, wofür er immer mit ein Paar Münzen in seinem Gitarrenkoffer belohnt wurde.
Quelle: taz: Irisch sprache, schwere Sprache
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