Sami soll gerettet werden

Die UNO appelliert im neuesten Bericht an die skandinavischen Länder, sich noch stärker als bislang für die Erhaltung der Samisprache und -kultur einsetzen, indem den Sami Kommunikation mit den Behörden und Unterricht in Sami-Sprache ermöglicht wird. Die Sami verwenden ihre Sprache in der Regel nur zu Hause und leben in Bereichen mit geringer Bevölkerungsdichte, was Faktoren sind, die zum Niedergang ihrer Sprache beitragen.

Sami– Uralische – finnougrische Sprache – lappische SprachgruppeSami-Varietäten
– ISO 639-1, 2: se/sme (Nordsamisch), sma (Südsamisch), smj (Lulesamisch), smn (Inarisamisch), sms (Skoltsamisch), smi (sonstige Samisprachen)
– Verbreitung: Norwegen, Schweden, Finnland, Russland
– Ca. 25 Tsd. Sprecher, einige Varianten am Rande des Aussterbens
– Lehnwörter aus nordgermanischen Sprachen und dem Finnischen
– Agglutinierende Sprache mit einem komplizierten Vokalsystem und zahlreichen Diphthongen
– 10 Varietäten, davon 5 standardsprachliche; untereinander mehr oder weniger unverständlich – Unterschiede in der Grammatik sowie im Wortschatz
– Rechtschreibung: kyrillische Schrift im Samischen in Russland, lateinische Schrift in den westlichen Varianten, Bemühungen um Standardisierung seit dem 17. Jh.
– 1619 – erstes Buch im Südsamischen
– 1648 – Samigrammatik
– 1912 – erster Roman
– 1934 – erste Samizeitschrift in Finnland
– 1950 – Saminorm für Norwegen und Schweden angenommen, basiert auf dem Samischen im westlichen Teil von Finnmark (Norwegen)
– 1951 – erste Sami-Fibel
– 1969 – Samisch zum ersten Mal Unterrichtssprache
– 1970er Jahre – regelmäßige Rundfunksendungen in Sami aufgenommen
– 1978 – gemeinsame Rechtschreibung für Norwegen, Schweden, Finnland
– Seit 1991 – in der finnischen Provinz Lappland Amtsstatus: auf Anfrage können Bürger mit den Behörden in einer der 3 Samivarianten kommunizieren, die lokalen Gesetze und Erlässe werden auf Finnisch und Samisch herausgegeben
– Norwegen: 2 Zeitungen in Samisch, 1 norwegischsprachige über das Leben der Samigemeinschaft