Dieses Jahr wurde in Deutschland zum zwanzigsten Mal das Unwort des Jahres gekürt. Eine unabhängige Jury wählte unter mehr als 620 Vorschlägen zum Sieger „alternativlos“.
Im vergangenen Jahr erklang diese Wortwendung, die a priori suggeriert, dass beim Entscheidungsprozess keine anderen Möglichkeiten bestehen, und dass also kein Diskussions- und Argumentationsbedarf besteht, vielmals aus dem Mund der deutschen Politiker, mit dem Risiko, zur Politikverdrossenheit zu führen.
Unwort des Jahres 2010
1. alternativlos
2. Integrationsverweigerer
3. Geschwätz des Augenblicks
Vom deutschen Innenminister benutzte Zusammensetzung ‚Integrationsverweigerer‘ kann zu einer unbegründeten Vermutung führen, dass die Einwanderer in größerem Maße die Integration in die deutsche Gesellschaft verweigern.
Vom ‚Geschwätz des Augenblicks‘ sprach ein hochgestellter Vertreter der katholischen Kirche, als er Massenbeschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs durch Geistliche verharmloste.
Link: Goethe Universität: Unwort des Jahres
Bild: Radim Sochorek