Früher mussten mit Piloten Dolmetscher mitfliegen

Eine der möglichen Ursachen des Flugzeugabsturzes bei Smolensk konnte ein sprachliches Missverständnis sein. Die Fluglotsen außerhalb der Hauptflughäfen in Russland kommunizieren in der Regel in Russisch anstatt des im Flugverkehr üblichen Englischen und geben die Höhe in Metern anstatt in international verwendeten Füßen an. Auch in Spanien, Italien sowie in Frankreich, China und in einigen afrikanischen Ländern ist die Verständigung zwischen den Lotsen und den Piloten in der Landessprache gang und gäbe.

Fluglotse
So passierte einmal beim Flug über Frankreich, dass die Flugsicherung eine Anweisung einem Flugzeug auf Französisch gab. Beinahe wäre es zum Zusammenstoß gekommen, da der Pilot einer anderen Maschine, die in der Nähe war, kein Französisch verstand und kein vorbeifliegendes Flugzeug erwartete. Es kam auch vor, dass sich der Pilot mit seinem Kopiloten nicht verständigen konnte, da jeder aus einem anderen Land stammte. Auch deshalb saßen noch vor 5–6 Jahren bei einigen Flügen Dolmetscher im Cockpit mit, um den Piloten die Anweisungen zu übersetzen.

Bereits seit einigen Jahren müssen Piloten eine Englisch-Prüfung ablegen. Englisch ist die Sprache des Flugverkehrs schlechthin, nichtsdestoweniger können nach den Regeln der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) die Fluglotsen auch ihre Sprache benutzen, wenn diese von den Piloten verstanden wird. In Smolensk war dem offensichtlich nicht so, da der Pilot der verunglückten Maschine dem Fluglotsen die Frage nach der Flughöhe nicht beantworten konnte.