Bis zum Jahr 2011 sollen bis zu 80 % der Fernsehsendungen in den Niederlanden untertitelt werden. Eine gesetzliche Regelung sieht vor, dass bereits in diesem Jahr 60 % der Sendungen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern und 15 % bei den privaten Programmen mit niederländischen Untertiteln versehen sein müssen.
Velotype (Veyboard) – spezielle Schnellschreibtastatur für Live-Untertitelung
Eine arbeitsintensive Sache: für eine halbstündige Sendung ist ein Mitarbeiter einen ganzen Tag lang mit der Untertitelung beschäftigt. Bei Live-Untertitelungen sitzen 2 Redakteure im Studio. Der eine hört sich durchlaufend den Kommentar an und diktiert eine schnelle Zusammenfassung, die vom zweiten Redakteur mit einer speziellen Tastatur rasend schnell in die Untertitelungsmaschine eingetippt wird.
Bei einem Einsatz rund um die Uhr wäre diese Untertitelungsmethode sehr unrentabel, es wird also nach Wegen gesucht, mit Hilfe der Spracherkennungstechnologie niederländisch gesprochene Programme schneller, besser und preisgünstiger zu untertiteln.
Öffentlich-rechtliche Programme setzen bereits seit einigen Jahren eine Diktiersoftware ein, die auf konkrete Sprecher trainiert werden kann und dabei gute Ergebnisse erzielt. Für eine Live-Transkription ist sie noch ungeeignet, mit ihrer Hilfe können aber bereits geschriebene Texte als Untertitel zeitlich mit dem gesprochenen Wort im Bild synchronisiert werden.
Im Forschungsprojekt NEON (Nederlandse Ondertiteling) eines Privatunternehmens in Kooperation mit der Niederländischen Sprachunion, mit Universitäten und Fernsehsendern wird eine neue Generation der Spracherkennung entwickelt. Die neue Technologie muss Sprachliches vom Nichtsprachlichen filtern, einzelne Sprecher voneinander unterscheiden können und das Gesagte außerdem sprachlich sinnvoll komprimieren.
Der letzte Schritt wird bislang von einem Redakteur vorgenommen. Wie jedoch die Untersuchung zeigte, könnte seine Aufgabe zumindest für die englische Sprache von einem Computer übernommen werden.