Damit sich die Schweizer verstehen: Wörterbuch Schweizerdeutsch-Französisch

In der deutschsprachigen Schweiz ist im Alltag seit den 70er Jahren so gut wie nur Dialekt zu hören, zu Hause sprechen 80 % die Mundart. Für die französischsprachigen Schweizer stellt dies ein großes Verständigungs- und mentales Hindernis dar, da sie in der Schule das Deutsche nur in seiner Standardform lernen, und nur 0,6 % von ihnen sprechen im Alltag überhaupt einen schweizerfranzösischen Dialekt.

Schweiz mit der rot markierten deutsch-französischen Sprachgrenze (Röstigraben)
Röstigraben – eine unsichtbare innerschweizer Sprachgrenze
Damit sich die Schweizer auf beiden Seiten der als Röstigraben bezeichneten Sprach-, Kultur- und Mentalitätsgrenze in Zukunft besser verstehen und verständigen können, ist jetzt in der Schweiz ein Wörterbuch Schweizerdeutsch-Französisch erschienen. Es enthält 7.000 Einträge. Unter der Vielzahl schweizerdeutscher Dialekte wählte die Autorin Mimi Steffen, Deutschschweizerin mit langjähriger Unterrichtserfahrung in der französischsprachigen Schweiz, das in den Medien verbreitete vereinfachte Zürichdeutsch (Züritüütsch).

Deutsch-französische Sprach- und Kulturgrenze in der Schweiz – Fakten

– Grenze zwischen 4,6 Mio. deutschsprachigen und 1,4 Mio. frankophonen Schweizern
– Bezeichnung: Röstigraben / Rideau de röschti
– Alter: ca. 1600 Jahre (Grenze zwischen den ostgermanischen Alemannen und latinisierten westgermanischen Burgundern)
– Verlauf in nordsüdlicher Richtung: Ostgrenze des Kantons Jura – zweisprachiger Kanton Bern (zweisprachige Stadt Biel/Bienne, Seeland) – zweisprachiger Kanton Freiburg (zweisprachige Städte Murten/Morat, Freiburg/Fribourg) – Berner Alpen (Oldenhorn) – zweisprachiger Kanton Wallis (Rhône, Pfynwald).