Zukunft der Frankophonie in Afrika

Dank Afrika, wie es scheint, ist die Zukunft der Frankophonie gesichert: Im Jahr 2050 wird erwartet, dass unter 715 Mio. Französisch-Sprechern 85 % Afrikaner sein werden. Und zwar trotz Gabun und Ruanda, die sich entschieden haben, in Zukunft das globale Englisch bevorzugt zu fördern.

Frankophones AfrikaDie ehemalige belgische Kolonie Ruanda wechselte die Unterrichtssprache an den Schulen im Jahr 2009, einige nächste Generationen werden also fließend Französisch und Englisch sprechen können. Die Entscheidung wurde ökonomisch begründet.

Der Beschluss, dem Commonwealth beizutreten, obwohl Ruanda in der Vergangenheit keine britische Kolonie war, zeugt jedoch davon, dass es sich auch um eine politische Entscheidung handelte.

Kurz vor dem Beginn des diesjährigen Gipfeltreffens der Frankophonie in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) im vergangenen Monat wurde Ruanda vom gabunischen Präsidenten besucht. Nach seiner Rückkehr erklärte er überraschend die Absicht, in seinem Land, einer ehemaligen französischen Kolonie, das Englische einzuführen, das schrittweise die Sprache Nummer zwei werden soll.

Unter Afrikanern hat die Frankophonie ein widersprüchliches Image: zwar sind drei Dutzend afrikanischer Staaten Mitglied, viele Afrikaner nehmen sie jedoch als eine Organisation wahr, die viel zu stark von Frankreich dominiert wird und die französische Interessen durchsetzt.

Frankreich wird seitens der afrikanischen Staaten wegen vielen umstrittenen Aktivitäten kritisiert, ob es Stellungnahmen französischer Politiker, Militärinterventionen, Monopolpraktiken französischer Firmen oder Implementierung des französischen Schulwesens auf dem afrikanischen Boden sind.

Auch daher ist die Frankophonie für viele ein Symbol der alten postkolonialen Welt. Es scheint jedoch, dass Frankreich die wachsende Bedeutung der afrikanischen Länder bewusst wird, und es stärker die Kooperation auf partnerschaftlichem Niveau betont.