Indien hat 23 Amtssprachen – wie die EU auch

Am Freitag trafen Vertreter der Europäischen Union und Indiens zusammen, um Fragen der sprachlichen Vielfalt und des interkulturellen Dialogs zu besprechen. Trotz der geografischen Entfernung sind eben die sprachliche und kulturelle Vielfalt etwas, was die beiden politischen Gebilde verbindet. Durch die indische Geschichte zieht sich diese Vielfalt wie der rote Faden. Erfahrungen, die Indien damit gemacht hat, sind ein Gegenstand des Dialogs mit der EU.

Indien – 23 Amtssprachen nach Sprachfamilien
Indien – SprachfamilienIndoarische:
– Asamiya
– Bengalisch
– Dogri
– Englisch
– Gujarati
– Hindi
– Kashmiri
– Konkani
– Maithili
– Marathi
– Nepali
– Oriya
– Panjabi
– Sanskrit
– Sindhi
– Urdu
Dravidische:
– Kannada
– Malayalam
– Telugu
– Tamilisch
Austroasiatische:
– Santali

Tibeto-birmanische:
– Bodo
– Meitei

Die Gespräche konzentrierten sich im Weiteren auf Themen wie Terminologien, Wichtigkeit der Sprachen für die berufliche Karriere, Fremdsprachenunterricht und Nutzung neuer Technologien.

Indien ist mit seinen 1,1 Milliarden Einwohnern ein einzigartiges Beispiel einer ethnischen, sozialkulturellen und religiösen Vielfalt. Aus der letzten Volkszählung ergab sich, dass im ganzen Land insgesamt 29 Sprachen über eine Million Muttersprachler haben, weitere 122 Sprachen von mindestens 10 000 Menschen als Muttersprache gesprochen werden, und außerdem in der Indischen Republik noch weitere 234 Sprachen in Gebrauch sind.

Nach der indischen Verfassung ist die Hauptamtssprache des Landes Hindi. Zu offiziellen Anlässen kann auch Englisch benutzt werden, und zwei Dutzende von Sprachen haben den Status einer regionalen Amtssprache.