Das Wörterbuch der thüringischen Mundart, deren Kerngebiet sich um die Städte Gotha, Erfurt, Weimar und Jena befindet, und die zum Teil auch außerhalb des heutigen Bundeslandes Thüringen gesprochen wird, wurde mit der Drucklegung des sechsten Bandes abgeschlossen. Sprachwissenschaftler von vier Generationen haben darin fast 100 000 Wörter zusammengetragen. Das gesamte Wörterbucharchiv umfasst rund 5,5 Mio. Wortbelege.
Das Thüringische (21) gehört zu ostmitteldeutschen (thüringisch-obersächsischen) Dialekten. Im Norden liegt das ostfälische, im Süden das ostfränkische, im Westen das hessische und schließlich im Osten das obersächsische Sprachgebiet
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Mit der Sammlung des Materials wurde im Jahr 1907 begonnen, doch der erste Band ist erst im Jahr 1966 erschienen – wegen einer leichteren Bearbeitung wurden darin die Buchstaben L–Q publiziert.
Eine bewegte Geschichte hatte das Wörterbuch nach der Wende, als nach der Verlagsübernahme die bis dahin herausgegebenen Bände des Wörterbuchs auf einer Mülldeponie landeten. Auch die Herausgabe des letzten Bandes geriet eine längere Zeit wegen mangelnder Finanzen ins Stocken.
Beispiele von Einträgen aus dem Thüringischen Wörterbuch (Letzter Band: H–K)
herablappen – jemanden herunterputzen
Hippe – Ziege
Kindfrau – Hebamme
kutzeln – kitzeln
Link: Arbeitsstelle Thüringisches Wörterbuch der Friedrich-Schiller-Universität Jena
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