Ist immer Kritik an einer Softwareübersetzung berechtigt?

Dass an einer Übersetzung mit Fehlern nicht unbedingt immer der Übersetzer schuld sein muss, zeigt sich in der Praxis immer wieder. In einem deutschen Forum wurde die deutsche Übersetzung der Zeitmanagementsoftware Agendus kritisiert, und gleich wurden konkrete Beispiele mit Verbesserungsvorschlägen genannt.

Agendus-Screenshot
Agendus (Sprachversionen: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch) für PalmOS: Hier wurde offensichtlich in des Werk des Übersetzers nachträglich eingegriffen, um den Überschrifttext aus technischen Gründen zu kürzen. Ein Sprachprofi hätte daraus eher „Monats- & Quartalseinstellungen“ gemacht – eine Lösung mit erlaubter Zeichenanzahl.

Ein Insider äußerte sich zum Thema Softwareübersetzung:

„Schon mal Palm Ressourcen mit statischen Pixelweiten übersetzt? Der deutsche Text darf nicht länger als der englische sein. Ein fast unmögliches Unterfangen. Aber was sage ich da – spar Dir die Mühe, selbst die Korrekturvorschläge der Übersetzer werden schlichtweg ignoriert. (…) Aus den Ressourcen, die Iambic rausrückt, ist oft der Zusammenhang eines Textfragments nur schwer zu erkennen, dann bleibt halt nichts, als nach Gusto zu übersetzen. Manchmal werden sogar einzelne Strings zu Sätzen zusammengefügt. Es ist enorm schwierig, sowas so zu übersetzen, daß immer korrekte Sätze dabei rauskommen (…). Und wo iambic meint, selbst abkürzen zu müssen, tun sie das dann auch brutal, z. B. gut in Agendus Mail zu sehen. Und zuguterletzt schmeißt iambic das Ergebnis unters Volk, ohne daß der Übersetzer Gelegenheit zur Korrektur hatte. Da sind auf einmal unvermutete Zusammenhänge sichtbar, aber man kann nichts mehr ändern. Es ist eine undankbare Aufgabe – alle meinen anderen Übersetzungsprojekte waren bedeutend einfacher.“