Bangladesch beantragte nach dem Beschluss seines Parlaments die Aufnahme der nationalen Amtssprache Bengalisch als einer weiteren offiziellen Sprache der Vereinten Nationen. Bengalische Sprache, die außerhalb von Bangladesch in 2 indischen Bundesstaaten eine Amtssprache ist, hat 250 Millionen Sprecher und ein umfangreiches Literaturerbe. Sie ist aus der Sicht der Sprecheranzahl die 6. meistgesprochene Sprache der Welt (7. Platz, wenn man nur die Muttersprachler berücksichtigt).
Bengalisch – Grundfakten
– ISO 639-1: bn
– Indogermanische Sprache, die in Bangladesch und Indien verbreitet ist (in beiden als Amtssprache), weiter in Nepal
– 250 Mio. Sprecher insgesamt, davon ca. 181 Mio. Muttersprachler: 110 Mio. in Bangladesch, 71 Mio. in Indien (Bundesstaaten Westbengalen und Tripura)
– Von links nach rechts geschriebene bengalische Schrift: 11 Vokale, 36 Konsonanten, über 200 weitere Zeichen zur Kennzeichnung der Aussprache und Lautverbindungen
– Älteste Literatur vor 1000 n. Chr., 1350–1800 Literatur mit religiösen Themen
– 1734–1742 gibt der portugiesische Missionar Manuel da Assumpção die erste Grammatik heraus, 18.–19. Jahrhundert Systematisierung in die Form einer einheitlichen Standardsprache
– Bengalischer Schriftsteller Rabindranath Thakur bekommt 1913 den Literaturnobelpreis
– Das Bengalische trug zur Herausbildung des nationalen Bewusstseins im ehemaligen Ostpakistan (1947–1971) und Gründung des selbstständigen Staates Bangladesch bei.
Die UNO hat gegenwärtig sechs offizielle Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch und Arabisch, die ersten zwei sind die Arbeitssprachen der Organisation.