EU-Parlament kürzt den Übersetzungsetat

Eine Übersetzung der einzelnen Abschnitte der stenographischen Protokolle der Plenarsitzungen des Europäischen Parlaments wird künftig nur noch auf ausdrücklichen Wunsch der Europaabgeordneten angefertigt. Die bisherige Praxis sah so aus, dass das gesamte Protokoll in alle 23 Amtssprachen übersetzt wurde. Das war nicht nur aufwändig, sondern nahm auch bis zu 4 Monate in Anspruch.

EU-Parlament
Europäisches Parlament in Straßburg

Das Prinzip der Mehrsprachigkeit bleibt von dieser Maßnahme unberührt, weil auch weiterhin jeder Europaabgeordnete die Möglichkeit haben wird, seine Sprache zu sprechen, und seine Rede wird simultan gedolmetscht. Alle Sitzungen einschl. Verdolmetschungen stehen den Abgeordneten sowie der Öffentlichkeit anschließend als audiovisuelle Aufnahme zur Verfügung.

Die neuen Regeln werden erstmals am 10. Dezember angewandt und sollen eine Einsparung von 8,6 Mio. Euro bringen. Die Arbeitsplätze von ständigen Übersetzern sind nicht bedroht, dafür werden aber offensichtlich die Dienstleistungen externer Übersetzer beschränkt.