Wetten, dass…?-Dolmetscher im Gespräch

Wenn englisch sprechende männliche Stars im deutschen Fernsehen auftreten, ist er meistens als ihre deutsche Stimme zu hören: Christofer La Bonte, Sohn eines deutschen Vaters und einer britischen Mutter, dolmetscht seit 20 Jahren auch bei der Sendung Wetten, dass…?

Wetten, dass...? mit englischsprachigen Gästen - eine Herausforderung für die Dolmetscher
Wetten, dass…? mit 3 englischsprachigen Gästen (Melissa Etheridge, Jamie Foxx, Jennifer Garner) auf einmal – und mit 3 unsichtbaren Dolmetschern im Hintergrund
Im gestern erschienenen Interview plauderte La Bonte über seine Arbeit hinter den Kulissen der Sendung. Wir fassen interessante Antworten zusammen:

Warum für ihn das Dolmetschen ins Englische leichter als ins Deutsche ist: „Die englische Sprache ist kürzer und kompakter. Bislang habe ich es jedesmal geschafft, dass ich zeitgleich mit (Thomas Gottschalk) zusammen fertig war.“

Wie bereitet er sich auf das Dolmetschen für einen Gast in der Sendung vor? (Ich unterhalte mich) eine halbe Stunde mit ihm (…), um herauszufinden, über welche Themen er sprechen möchte. (…) Ich muss mir zum Beispiel eine Liste mit allen Filmen zurechtlegen, die er jemals gedreht hat – samt der dazugehörigen deutschen Titel. (…) Die meisten Filme haben im Deutschen eigene Titel.“

Warum er Dustin Hoffmann überredet hat, keinen schmutzigen Witz bei Wetten, dass…? zu erzählen: „Erstens ist „Wetten, dass..?“ eine Sendung für die ganze Familie. Zweitens funktionieren englische Witze auf deutsch meistens nicht.“

Zensiert er manchmal die Antworten, um den Familiencharakter der Sendung zu wahren? „Ich versuche höchstens mal, hier und dort einzelne Formulierungen zu glätten. (…) (ZZ Top) erzählten zum Beispiel, dass sie in einem „fucking hotel“ übernachten mussten. Daraus habe ich ein „Scheiß-Hotel“ gemacht.“

Ob er auch nach 20 Jahren noch Lampenfieber hat? „Ja. (…) Ich sitze da in meiner schalldichten Kabine, und ich kann in einer Minute alles gut machen – oder alles verderben. Und Millionen Zuschauer gucken zu.“