Auf der Liste von beeideten und gerichtlich zertifizierten Dolmetschern in Österreich figurieren derzeit 1400 Personen für 49 Sprachen. Dringend benötigt werden qualifizierte Dolmetscher insbesondere für afrikanische und asiatische Sprachen. So findet man beispielsweise österreichweit nur eine beeidete Georgisch-Dolmetscherin.
Die gerichtliche Praxis sieht dann so aus, dass ad-hoc beeidete Personen – oft Angehörige oder Freunde der Verdächtigen oder Opfer – dolmetschen. Diese verfügen zum einen nicht über das nötige Vokabular, zudem kann ihre Neutralität nicht garantiert werden.
Bei einer Diskussion, ausgelöst nach einem Lauschangriff gegen afrikanische Dealer, wurde vorgeschlagen, Urteile in verständlicher, leicht zu dolmetschender Sprache zu formulieren, eine europaweite Dolmetscherliste zu erstellen, und Asylbewerber zu Dolmetschern auszubilden.
Der Standard: Dolmetschprobleme vor Gericht
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