Neue Sprachen bei Google Translate: Afrikaans, Irisch, Isländisch, Jiddisch, Malaiisch, Mazedonisch, Swahili, Walisisch, Weißrussisch

Die Online-Übersetzungsmaschine Google Translate ist seit Anfang September um 9 neue Sprachen reicher, sein Angebot beträgt nun also 51 Sprachen, die insgesamt 2550 Sprachpaare bilden. Damit sind nicht nur alle Amtssprachen der Europäischen Union abgedeckt (das Irische fehlte bislang), sondern gleichzeitig auch 99 % der wichtigsten Internetsprachen.

Google Translate begrenzt sich lange nicht mehr nur auf die Maschinenübersetzung von Webseiten. Es werden auch  E-Mails in Google Mail, RSS-Nachrichten im Google Reader oder Dokumente in Google Docs zur Übersetzung angeboten.

Neue Sprachen bei Google Translate und ihre Kurzprofile
Afrikaans
– Code ISO 639: af
– Westgermanische Sprache
– Amtssprache in Südafrika (hauptsächlich Südkap, Westkap) und Namibia
– 5 Mio. Muttersprachler, über 10 Mio. als Zweitsprache
– Entwickelte sich aus holländischen Dialekten, Einflüsse des Englischen, Deutschen, der benachbarten afrikanischen Sprachen

Irisch
– Code ISO 639: ga
– Keltische Sprache der goidelschen Gruppe
– Amtssprache in der Republik Irland neben dem Englischen, Amtssprache der EU
– 260–390 Tsd. Muttersprachler, absolute Mehrheit von ihnen ist zweisprachig
– Kleine Sprachgebiete an der irischen Westküste (Gaeltacht), Pflichtfach an irischen Schulen 

Isländisch
– Code ISO 639: is
– Nordgermanische Sprache
– Amtssprache auf Island
– 230 Tsd. Muttersprachler
– Grammatik und Wortschatz jahrhundertelang sehr konservativ

Jiddisch
– Code ISO 639: yi
– Westgermanische Sprache
– Sprache der Juden in Israel, Deutschland, in Osteuropa sowie im Übersee
– 2,3–11 Mio. Sprecher (Muttersprachler und auf der Ebene der Zweitsprache)
– Basis bildet der südfränkische Dialekt, bereichert um Wörter hebräischen und slawischen Ursprungs
– Wird in hebräischer Schrift von rechts nach links geschrieben

Malaiisch/Malaysisch
– Code ISO 639: ms
– Indonesischer Zweig der austronesischen Sprachen
– Amtssprache in Malaysia (als Malaysisch), Brunei und Singapur
– 10,3–39 Mio. Sprecher
– Schwestersprache des Indonesischen (beide Sprachen werden zusammenfassend auch als Malaiisch bezeichnet)
– Wortschatz vom Sanskrit und Arabischen beeinflusst
– Einfacher Bau, keine Flexionsformen

Mazedonisch
– Code ISO 639: mk
– Südslawische Sprache
– Amtssprache in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien
– Über 2 Mio. Sprecher
– Wird in kyrillischer Schrift geschrieben, sprachliche Nähe zum Bulgarischen

Swahili
– Code ISO 639: sw
– Bantusprache der nigero-kordofanischen Gruppe
– Amtssprache in Tansania, Kenia, Uganda, gesprochen weiter in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, Malawi, Ruanda
– 790 Tsd. Muttersprachler, Kommunikationssprache von 39,1 Mio. Sprechern
– Ursprünglich Stammesdialekte an der Küste, ins Landesinnere verbreitet, Pidgin- und Kreol-Formen
– Einfluss der benachbarten Sprachen, des Englischen, Deutschen, Französischen, Arabischen

Walisisch
– Code ISO 639: cy
– Keltische Sprache der britannischen Gruppe
– Regionale Amtssprache in Großbritannien (Wales), weiter in Argentinien, Vertragssprache der EU
– 540 Tsd. Sprecher
– Wird auf dem Land gesprochen (aktiv 19 %, passiv 33 % der Waliser), Schulwesen, Medien

Weißrussisch
– Code ISO 639: be
– Ostslawische Sprache
– Amtssprache in Weißrussland neben dem Russischen, Sprecher auch in Polen
– 8,6 Mio. Muttersprachler, überwiegend zweisprachig
– Mangelhafte Unterstützung in der Gesellschaft, viel stärkere Position des Russischen
– Kyrillische Schrift, Dialektkontinuum zum Russischen und Ukrainischen