Grönländisch wird zur offiziellen Sprache Grönlands erklärt

Die Regierung Grönlands, das seit drei Jahrhunderten ein Bestandteil des Dänischen Königreichs ist, hat das Grönländische zur offiziellen Landessprache erklärt. Die Grönländer haben seit 1953 eine autonome Verwaltung, die im Jahr 1979 erweitert wurde. Im November des Vorjahres sprach sich dann eine Mehrheit der 57 000 Grönländer für die Unabhängigkeit der Polizei und Justiz aus und stimmte für den offiziellen Status des Grönländischen.

Zweisprachige dänisch-grönländische Tafel
Zweisprachige dänisch-grönländische Tafel mit Parkverbot für alle Fahrzeuge

Grönländisch (Kalaallisut)
– Sprachcode (ISO 639-1): kl
– Sprache der eskimo-aleutischen Gruppe, eng verwandt mit dem kanadischen Inuktitut
– Geschätzte 63 000 Sprecher in Grönland und Dänemark
– Dialekte Nordgrönländisch (Inuktun), Ostgrönländisch (Tunumiutut), Westgrönländisch (Kitaamiutut)
– Die Grundlage der nationalen Schriftsprache ist die westliche Mundart, die von 90 % der Einwohner gesprochen wird.
– Grönländisch als Schriftsprache und Literatur seit dem 18. Jh.
– Grammatik vom deutschen Missionar Samuel Peter Kleinschmidt (1851)
– 1861 erscheint erste Zeitung auf Grönländisch (Atuagagdliutit)
– Offizielle Rechtschreibung seit 1973
– Lateinschrift mit dänischer Orthografie
– Wortschatz von Dänischen beeinflusst (z. B. höhere Zahlen)
– Polysynthetische Konstruktionen: charakteristische lange unbetonte Silbenfolgen (Wortstamm mit Suffixen und Endungen), welche die Satzfunktion erfüllen
– Bekannte Wörter grönländischer Herkunft: Anorak (annoraaq), Iglu (illu), Kajak (qajaq), Parka (pakkarsuaq)