Hochkonjunktur der luxemburgischen Sprache

Die Nationalsprache des Großherzogtums kann sich über ein mangelndes Interesse nicht beklagen: Luxemburgisch-Kurse an Sprachschulen in der Hauptstadt sowie in grenznahen Gemeinden sind ausgebucht.

Mir wölle bleiwe wat mir sin
Motto des Großherzogtums in Luxemburgisch auf einer Hausfassade:
„Mir wölle bleiwe wat mir sin“ (Wir wollen bleiben wie wir sind)


*)
Erstaunlich für eine Sprache, die in der EU keinen offiziellen Status hat, und die praktisch nur in einem kleinen Staat mit einer halben Million Einwohner und einem Ausländeranteil von rund 40 % gesprochen wird. Das Luxemburgische ist offensichtlich auch für die Pendler zu einem Integrationselement geworden.

Auch die Nachfrage nach dem Studium der luxemburgischen Sprache übersteigt bei Weitem das Angebot. Wenn im Schuljahr 2010/2011 an Grund- und Mittelschulen wie geplant das Unterrichtsfach Luxemburgisch eingeführt wird, wird die Nachfrage noch weiter steigen.

Außerdem wird Luxemburgisch auch an ausländischen Universitäten unterrichtet: in Namur (Belgien), Sheffield (Großbritannien) und Trier (Deutschland).

Gegenwärtig sind die Schulbücher in Deutsch und Französisch geschrieben, in den Schulpausen und der Freizeit aber unterhalten sich die Kinder miteinander auf Luxemburgisch, in der Nationalsprache werden die SMS und Mails verschickt.

Das Luxemburgische erfüllt dabei vorwiegend die Rolle einer Umgangssprache. Die Regierung will nun auch ihre Schriftform stärker fördern. Seit der Anerkennung des Luxemburgischen als Nationalsprache im Jahr 1984 sind mehrere Dutzend literarische Werke in diesem linguistisch betrachtet moselfränkischen Kulturdialekt erschienen, künftig sollen es mehr werden.

Bis zum Jahr 2011 soll ein fünfsprachiges (Luxemburgisch-Deutsch-Französisch-Portugiesisch-Englisches) Internet-Wörterbuch „Lëtzebuerger Online Dictionnaire“ mit 24 000 Artikeln abgeschlossen werden, mittlerweile sind 6 000 Einträge online.

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