Texteingabe unter Windows Mobile: Tastatur und Handschrifterkennung

Für die Eingabe von Buchstaben und Wörtern in elektronische Geräte sind verschiedene Systeme ausgedacht, beginnend mit dem einfachen oder mehrfachen Drücken von Handytasten. Welche Möglichkeiten der Schrifteingabe stehen dem Benutzer eines Taschencomputers mit dem Betriebssystem Windows Mobile und einem Touchscreen zur Verfügung?

FingerKeyboardDie Softwaretastatur stellt die Standardeingabemöglichkeit dar: Im unteren Teil des Displays wird eine kleine virtuelle Tastatur angezeigt, deren Tasten mit dem Stift oder mit etwas Übung auch mit dem Finger gedrückt werden müssen. Die Schreibgeschwindigkeit ist mit dieser Methode mäßig.

Wenn Sie nach einer alternativen Tastatur suchen, sehen Sie sich FingerKeyboard an. Diese Tastatur füllt mehr Bildschirmfläche als die virtuelle Tastatur aus – die Tasten sind größer, weshalb Sie auf der Tastatur – je nach der tatsächlichen Displaygröße mehr oder weniger bequem – mit den Fingern schreiben können. Für die Eingabe von Buchstaben mit Umlauten halten Sie die jeweilige Taste ohne Umlaut etwas länger gedrückt. Die Tastenbelegung können Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen und dank verschiedenfarbigen Skins lässt sich das Aussehen der Tastatur nach Lust und Laune ändern. Mit einem Tastendruck schalten sie auf die Zahlentastatur bzw. eine weitere Sprachentastatur um.
Im Betriebssystem Windows Mobile mit Touchscreen sind standardmäßig aber noch mindestens zwei weitere Eingabemethoden vorinstalliert, die unter dem Stichwort Handschrifterkennung zusammengefasst werden können: Sie schreiben mit dem Stift direkt auf dem Display und Ihre Handschrift wird von der Software erkannt.

Der Strichzugerkenner (Block Recognizer) wird kein Problem für jene Benutzer darstellen, die Graffiti 1 unter den PDAs Palm benutzt haben – die Strichzüge der Buchstaben sind die gleichen. Es handelt sich um vereinfachte Großbuchstaben, die in einem Strichzug geschrieben und vom Strichzugerkenner einzeln erkannt werden.

Wer lieber natürlich in kleinen Buchstaben, schreibt, wird eher den Buchstabenerkenner (Letter Recognizer) bevorzugen. Auch hier schreiben Sie mit dem Stift auf die dafür bestimmte Fläche im unteren Teil des Displays und Ihre Schrift wird Buchstabe für Buchstabe ausgewertet und eingefügt. Für die Eingabe von Zahlen brauchen Sie nichts umzustellen, die Eingabefläche des Buchstabenerkenners – wie auch des Strichzugerkenners – enthält nämlich einen für Zahlen bestimmten Bereich.

Der Transcriber ist ebenfalls ein Handschrifterkennungssystem für Windows Mobile. Wer ihn nicht hat, kann sich ihn kostenlos von der Microsoft-Website herunterladen. Der auffälligste Unterschied ist, dass Sie mit dem Stift auf dem ganzen Display schreiben können. Auch die Technologie ist unterschiedlich: Mit dem Transcriber werden nämlich ganze Wörter erkannt. In der Praxis sieht es so aus, dass Transcriber das geschriebene Wort mit seiner internen (deutschen) Wortliste vergleicht und nach einer definierten Zeit an der Cursorposition das erkannte Wort einfügt. Wenn das Wort nicht in der Wortliste enthalten ist, wird versucht, die einzelnen Buchstaben nebeneinander zu erkennen.

Die überhaupt bequemste Eingabemethode, die besonders für längere Texte geeignet ist, ist die Verbindung des PDAs mit der klassischen Computertastatur. Die Freeware MyMobileR zeigt den Displayinhalt des angeschlossenen Taschencomputers als Fenster auf dem Windows-PC an. Sie können damit mit dem PDA wie mit jedem anderen Computerprogramm arbeiten: es mit der Maus bedienen, darin mit der Computertastatur schreiben oder den Inhalt der Zwischenablage einfügen. Sehr komfortabel ist die Anwendung dieser Methode z. B. zum Schreiben von Textnachrichten und ihrer Absendung mit der Maus.

Diese kleine Übersicht sollte grob einige mögliche Eingabemethoden unter dem Betriebssystem Windows Mobile für Touchscreen vorstellen. Welche davon der Benutzer schließlich wählt, entscheidet er selbst nach ihrer Zweckmäßigkeit, Effizienz und seinen Vorlieben.