Zur Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse sollten nach Vorschlägen des tschechischen Ministeriums für Schulwesen ausländische Filme im Fernsehen vorzugsweise in der Originalfassung mit Untertiteln ausgestrahlt werden. Auf einem Markt mit einer sechzigjährigen Synchronisationstradition wird es jedoch nicht einfach sein, diese Forderung durchzusetzen. Auf der einen Seite stehen hier die Synchronisationsstudios und die Zuschauerbequemlichkeit, auf der anderen die Verbesserung der Sprachkenntnisse dank einem spontanen Lernprozess beim Zuhören der Originalsprache, wie langfristige Erfahrungen in den skandinavischen Ländern oder in Benelux zeigen.
Die Stimme seines tschechischen Synchronsprechers lobte de Funès in den höchsten Tönen.
Die Synchronisation verbreitete sich ursprünglich in totalitären Systemen aus ideologischen Gründen, damit die Sprache der Feinde verstummt und der Film vollständig in die Zielkultur integriert wird.
+ Langfristig wird besseres Verständnis der Originalsprachen erwartet.
+ Untertitelproduktion um ca. 1/3 günstiger
– Für Fernsehen wird fast alles synchronisiert, häufig mit einer mäßigen Übersetzungsqualität.
– Die Einschaltquoten sind bei Filmen mit Untertiteln niedriger, ältere Menschen und Kinder haben mit Untertiteln Probleme.
– Technische Beschränkung: nicht geeignet für kleinere Fernsehgeräte, auch für 3D-Filme sind die Untertitel ungeeignet.
+ Vertraulich bekannte Stimmen
Die Lösung wäre die Ausstrahlung von den beiden Übersetzungsformen – technisch ist es machbar dank optional zuschaltbaren Untertiteln und Mehrkanaltonspuren. Der Zuschauer würde selbst wählen, ob er die synchronisierte oder untertitelte Filmfassung sehen möchte. Die Voraussetzung ist eine ausreichende Übertragungskapazität.
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