Wort des Jahres 2008 in Österreich: Lebensmensch

Auch Österreich wählt im Dezember traditionell die Wörter des zu Ende gehenden Jahres.

Unfallort des Lebensmenschen
Wort des Jahres:
1. Lebensmensch
2. Krocha
3. Wachteleierkoalition
Unwort des Jahres:
1. Gewinnwarnung
2. Heimatpartei
3. KulturdeliktSpruch des Jahres:
Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen.

Unspruch des Jahres:
Es reicht!

Als ‚Lebensmensch‘ wurde nach seinem tragischen Tod ein bekannter österreichischer Politiker von seinem politischen Ziehsohn bezeichnet.
Der Name der österreichischen Jugendkulturbewegung ‚Krocha‘ (Hochdeutsch: ‚Kracher‘) mit einer spezifischen originellen Ausdrucksweise belegte den Rang 2.
Auf dem 3. Treppchen landete die ‚Wachteleierkoalition‘, ein Begriff aus dem heurigen Wahlkampf, in dem die Opposition die Sinnhaftigkeit der Mehrwertsteuersenkung bei Lebensmitteln in Frage stellte.

Bei der gleichen Internetabstimmung wurden auch gleich die österreichischen Unwörter des Jahres 2008 mitgewählt. Den Platz 1 belegte die ‚Gewinnwarnung‘, die nur auf den ersten Blick vor Gewinnen warnt. In Wirklichkeit sind Ertragssenkungen gemeint.
Eine ‚Heimatpartei‘ beansprucht für sich die ‚Heimat‘, die sie nur auf eine bestimmte Weise auslegt.
Als Oberbegriff für Ehrenmord oder Zwangsheirat unter Einwanderern führte die österreichische Innenministerin die Zusammensetzung ‚Kulturdelikt‘ ein.

Auch der Spruch und Unspruch des Jahres wurden von der Jury gewählt. Der selbstironische Satz des österreichischen Nationaltrainers während der Europameisterschaft ‚Wir haben nur unsere Stärken trainiert, deswegen war das Training heute nach 15 Minuten abgeschlossen.‘ wurde als der Spruch, die verbalisierte Kommunikationsverweigerung aus dem Mund eines ehemaligen Vizekanzlers ‚Es reicht!‘ als Unspruch gewählt.