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In die Wal(l)achei geschickt – warum nicht?

Wer einmal im Nordosten Mährens war, wird sicher bestätigen, dass man in diese Walachei gerne geschickt werden möchte. Die wallachische Region hat keine offiziellen festen Grenzen, die gefühlte Zusammengehörigkeit der Menschen bildet jedoch das Gebiet des imaginären „Wallachischen Königreichs“, das – mit eigenem Reisepass und eigener Währung – zwecks Förderung des Fremdenverkehrs gegründet wurde.

Das Wallachische Königreich
„Wallachisches Königreich“ an einer Hausfassade in Valašské Meziříčí/Wallachisch Meseritsch
Als Walachen bezeichnete man in der Vergangenheit Bevölkerungsgruppen in verschiedenen europäischen Ländern, die eine bestimmte Lebensweise als Schafhirten in den Bergen führten und ein eigenes Rechtssystem hatten, das sie von der benachbarten Bevölkerung unterschied. Die Heimat der mährischen Wallachen liegt im Nordosten Tschechiens am Fluss Betschwa/Bečva im Kreis Vsetín (Städte Rožnov pod Radhoštěm/Rosenau am Radhost, Valašské Meziříčí/Wallachisch Meseritsch, Vsetín/Wsetin) und der Umgebung der Stadt Valašské Klobouky/Wallachisch Klobouk im Kreis Zlín. Die Kulturdenkmäler der Wallachen sind im Freilichtmuseum in Rožnov zu bewundern. Mit der Wallachei sind auch der wallachische Stock (Wanderstock) und der Sliwowitz (Zwetschkenbrand) verbunden.

Walachei oder Wallachei?
Die sprichwörtliche Walachei liegt in Rumänien, die Wallachei ist die Region im Nordosten der Tschechischen Republik, von der in diesem Artikel die Rede ist. Ihre sprachliche und möglicherweise auch ethnologische Herkunft ist identisch.