Nur noch neue Rechtschreibung an deutschen Schulen und in der Presse

Deutschland hat als erstes deutschsprachiges Land endgültig auf die neue Rechtschreibung umgestellt. Seit gestern ist die sog. Übergangsfrist abgelaufen, während der neben der neuen noch die alte Rechtschreibung toleriert wurde. Im kommenden Schuljahr werden die alten Schreibweisen nur noch als Fehler betrachtet.

Eine ähnliche Frist gilt auch für andere deutschsprachige Länder, dort läuft sie allerdings noch bis zum 1. August 2008 (Österreich) bzw. 1. August 2009 (deutschsprachige Schweiz).

Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, AP, APA, Dow Jones, ddp, dpa, epd, KNA, sid und Reuters haben gestern ebenfalls die neue Rechtschreibung in einer einheitlichen Variante eingeführt: Sie richten sich grundsätzlich nach dem amtlichen Regelwerk, und in den Fällen, bei denen Varianten zulässig sind, haben sie sich auf eine gemeinsame Schreibweise geeinigt.
Auf einer gemeinsamen Webseite der Agenturen wurde eine Liste mit 1500 Variantenwörtern in der Agenturschreibweise veröffentlicht. Sie berücksichtigt Empfehlungen der Wörterbuchverlage Duden und Wahrig für die Wahl einer der Varianten.

Die Einführung der neuen Rechtschreibung hat einen langen Weg hinter sich. Die ursprünglich erarbeiteten Rechtschreibregeln aus dem Jahr 1996 mussten wegen großer Kritik der Öffentlichkeit zum 1. August 2006 erneut geändert werden. Entsprechend den Vorschlägen des Rats für deutsche Rechtschreibung sind seitdem in einigen besonders umstrittenen Bereichen die alten Schreibweisen wieder zugelassen.