Tschechische Namen in Wien

Die Hauptstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie war ein großer Magnet für Arbeitskräfte aus Böhmen und Mähren. Die meisten kamen nach Wien im 19. Jahrhundert. Bei der Volkszählung im Jahr 1900 nannten 103 Tsd. der 1,7 Mio. Einwohner Wiens Tschechisch oder Slowakisch als ihre Umgangssprache, es wird jedoch geschätzt, dass während des 1. Weltkriegs ihre Anzahl dreimal höher war.

Namen tschechischen Ursprungs finden Sie in Wien auf Schritt und Tritt
Namen tschechischer Herkunft finden Sie in Wien auf Schritt und Tritt
Nach dem Krieg kehrten viele Tschechen in den neu gegründeten tschechoslowakischen Staat zurück, so dass im Jahr 1923 in Wien von ihnen nur noch 80 Tsd. registriert sind. Auch während des 2. Weltkriegs gingen viele Tschechen weg. Nach dem Jahr 1948 und 1968 kamen wieder 2 große Einwanderungswellen. In den 1960er Jahren emigrierten nach Österreich 12 Tsd. Tschechoslowaken, die meisten nach Wien. Noch im Jahr 1991 gaben fast 10.000 Einwohner Wiens an, zu Hause tschechisch zu sprechen.

Nach unterschiedlichen Untersuchungen in den 1960er Jahren waren im Wiener Adressbuch 40 % und im Telefonbuch mehr als ein Viertel der Namen tschechischen Ursprungs. Die häufigsten unter ihnen waren die Namen Novak, Svoboda, Jelinek, Fiala.

Namen tschechischer Herkunft in der Tabelle der meistverbreiteten gegenwärtigen österreichischen Nachnamen
(Platzierung, Nachname, Frequenz)
124. Novak (1718)
245. Nowak (1074)
272. Swoboda (1008)
395. Pokorny (750)
447. Pollak (692)
491. Fiala (642)
501. Horak (631)
509. Novotny (623)
518. Svoboda (618)
520. Jelinek (616)
686. Dvorak (503)
595. Cerny (558)
599. Prohaska (554)
980. Kucera (378)
1174. Tichy (332)
1282. Kutschera (310)
1299. Vesely (308)