Esperanto feiert 100 Jahre

Ende des vergangenen Jahres wurden Stimmen laut, dass der Esperanto-Weltbund (UEA) den Friedensnobelpreis bekommen sollte. Was steht hinter der bekanntesten künstlichen Sprache, deren internationale Organisation am Montag ihren hundertsten Geburtstag feiert?

Esperanto – einige Vokabeln
einfach = facila
Frau = virinoEsperanto-Jubiläumssymbol
Haus = domo
ich bin = mi estas
Mann = viro
Milch = lakto
Student = studento
Tausend = mil
Telefon = telefono
Wetter = vetero

Ludwik Lejzer Zamenhof (1859–1917), ein polnischer Jude, in dessen sozialer Umgebung Jiddisch, Russisch und Polnisch gesprochen wurde, publizierte unter dem Pseudonym Doktor Esperanto im Jahr 1887 ein Lehrbuch einer internationalen Sprache, die Spannungen und Missverständnisse zwischen der jüdischen, deutschen, russischen und polnischen Gemeinschaft beseitigen sollte.

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Die Sprache verbreitete sich schnell in andere Länder. In den 1920er Jahren wurde sogar vorgeschlagen, Esperanto als Sprache des Weltbundes zu etablieren, stoß jedoch auf großen Widerstand von Frankreich, das seinerseits aus dem Französischen eine Weltsprache machen wollte.

Stalin sah in Esperanto eine Spionensprache, weil er befürchtete, dass das russische Volk mit Menschen aus fremden Ländern in Kontakt treten könnte. Auch Hitler verbot die Sprache, überzeugt, dass sich Juden mit ihrer Hilfe vereinigen könnten.

Heute wird Esperanto weltweit schätzungsweise von hunderttausenden Menschen in mehr als 100 Ländern gesprochen. Das Friedensideal, das am Anfang stand, konnte mit der Sprache leider nicht realisiert werden, wie die Geschichte zeigte.

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