von Seit Monaten war das Inlandsthema Nr. 1 in den tschechischen Medien wohl die ultimative Drohung vieler Ärzte, eine Kündigung einzureichen, wenn ihre Gehälter nicht angehoben werden. Die Krankenhäuser mussten Notpläne erstellen, schließlich beugte sich das Gesundheitsministerium dem Druck. Auch die Ärzte in den Ostrauer Krankenhäusern zogen ihre Kündigungen zurück.
Aposteluhr auf dem Puppentheater in Ostrava/Ostrau: Der Bauer kämpft gegen den Tod
Smog belastete auch im Februar die Ausgabenseite des Stadtbudgets: An den Tagen, an denen die erlaubten Feinstaubkonzentrationen überschritten wurden, konnten die Passagiere bis zur Mitternacht die öffentlichen Verkehrsmittel unentgeltlich benutzen.
Die Verkehrsbetriebe standen auch in einem anderen Zusammenhang in den Schlagzeilen: Die Stadtverordnetenversammlung hat eine von der europäischen Legislative vorgesehene Entflechtung der Verkehrsbetriebe gebilligt. Infolgedessen entsteht ein selbstständiges Subjekt, das die Entwicklung und Konstruktion von Fahrzeugen von den Verkehrsbetrieben Ostrava übernimmt.
Ostrava ist die dritte tschechische Stadt nach Prag und Olomouc/Olmütz, die eine Aposteluhr hat. Im neuen turmförmigen Anbau des Puppentheaters, der im Februar die Tore öffnete, gehen alle zwei Stunden drei Fenster auf, in denen drei Puppenpaare mit Musikbegleitung auftreten.
Der in der 3. tschechischen Fußballliga spielende traditionelle Verein Vítkovice ist pleite. Der tschechoslowakische Meister von 1986 konnte seit dem Abstieg aus der ersten Liga nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen, und nachdem er sich im Vorjahr auch nicht in der zweiten Liga halten konnte, sprangen die Sponsoren ab. Die Ära des städtischen Rivalen von Baník Ostrava ging in diesem Monat endgültig zu Ende.
Für großen Unmut unter Fußballfans sorgte die Bekanntgabe des Oberbürgermeisters, in Ostrava wird doch kein neues Fußballstadion gebaut, obwohl er vor den Wahlen ausdrücklich das genaue Gegenteil behauptete. Das im Fernsehen übertragene Topspiel Baník Ostrava–Sparta Prag wurde dann zu einem Protest genutzt: Die ersten fünf Spielminuten hielt das ganze Stadion still, und ein vor dem Anpfiff gegenüber der Haupttribüne gespanntes 40 m hohes und breites Transparent brachte es auf den Punkt: „Der Oberbürgermeister ist ein Lügner“.
Foto: Radim Sochorek
