Eine sechsköpfige Kommission wählte unter 2000 Vorschlägen das Wort des Jahres 2010 in der Deutschschweiz.
Zum diesjährigen Sieger wurde das Wort ‚Ausschaffung‘ gekürt, ein Begriff, den eine Rechtspartei in den Medien mit ihrem Vorschlag prägte, alle Ausländer, die ein Verbrechen begehen, ohne Pardon des Landes zu verweisen. Das Szenario, die Themen und Richtung der öffentlichen Diskussion zu bestimmen und dabei Neubildungen zu verwenden, die sich schnell verbreiten, benutzte sie zum wiederholten Mal.
Ausschaffung
Gotthard-Durchschlag
Verrichtungsbox
FIFA-Ethikkommission
Die Schweiz ist eine frustrierende Alpen-Demokratie.
hobbylos
Auf dem nächsten Platz landete das Bauereignis des Jahres, wenn nicht des Jahrzehnts, nämlich der Durchschlag des Gotthardtunnels von der Schweizer und italienischen Seite zum längsten Tunnel der Welt.
Zürich erwägt, Straßenprostituierten garagenähnliche Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, wo sie ihre Tätigkeit verrichten könnten. Bisher fehlt noch eine offizielle Bezeichnung, aber die Beamten haben schon etwas ausgedacht – eine ‚Verrichtungsbox‘ eben..
Da die FIFA versucht hat, mit ihrer hauseigenen Kommission eigene Probleme zu lösen, brachte es ihr den Unworttitel.
Die Wikileaks-Dokumente brachten die Bewertung des ehemaligen USA-Botschafters in der Schweiz ans Licht, die zum Spruch des Jahres wurde.
Als ‚hobbylos‘ werden unter Schweizer Jugendlichen jene Zeitgenossen bezeichnet, die etwas Unterhaltsames unternehmen, um der Langweile zu entkommen.
Schweizer Wort des Jahres: Ausschaffung
Foto: Bilfinger Berger Group, Lizenz: CC-BY-ND 2.0