von Afrikaans, eine der 11 Amtssprachen in Südafrika, dem Veranstaltungsland der Fußballweltmeisterschaft, Tochtersprache des Niederländischen, die sich aus der Muttersprache der Kolonisten im 17. Jahrhundert entwickelte, ist derzeit nicht auf Rosen gebettet. Immer mehr wird es vom Englischen verdrängt, der bevorzugten Sprache des ANC.
Die gegenwärtige südafrikanische Regierung ist dem Afrikaans nicht wohlgesinnt, sie hält es für ein Symbol der Apartheid. Afrikaans war im ehemaligen Regime die Sprache der regierenden Weißen. Die ausgeschlossene schwarze Bevölkerung beherrschte es nur schlecht und protestierte gegen seinen Unterricht an den Schulen. Es war oft die einzige Unterrichtssprache an den Universitäten sowie die einzige Verhandlungssprache vieler Regierungsorganisationen.
Während der Apartheid war Afrikaans neben dem Englischen in Südafrika die allgegenwärtige Sprache. Seit dem Jahr 1994 verliert sie jedoch immer mehr ihre Positionen
– en sprechen als Muttersprache 3,7 Mio. (8 %), davon: 39 % Weiße, 19 % Mischlinge, 0,5 % Schwarze, 93,8 % Asiaten
– Höchste af-Sprecherkonzentration nach Provinzen: 68 % (Nordkap)
– Höchste en-Sprecherkonzentration nach Provinzen: 19 % (Westkap)
– Anteil der af-Sprecher: 53,0 % Mischlinge, 42,4 % Weiße, 4,2 % Schwarze, 0,3 % Asiaten
Seit dem Anfang der 1990er Jahre hat jedoch diese westgermanische Sprache die meisten Sprecher paradoxerweise unter den Mischlingen, die zu den Apartheidzeiten Menschen zweiter Klasse waren, und die sich heute wieder diskriminiert fühlen – wegen ihrer Sprache.
Englisch, bis zum Jahr 1994 zusammen mit dem Afrikaans die einzige Amtssprache, spielt heute in Südafrika die Rolle der Universalverständigungssprache, obwohl es die Muttersprache von weniger als 1 % der schwarzen Bevölkerung ist. Wegen des schlechten Images des Afrikaans und auch wegen Erwartung besserer Karrieremöglichkeiten sprechen in der Öffentlichkeit viele Afrikaanssprecher Englisch.
Ethnologue: Afrikaans
Wikipedia.de
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