Bei der diesjährigen Wahl der Wörter des Jahres in Österreich sind Parallelen zum deutschen Wettbewerb zu beobachten: Bundestrojaner, der unter den Top 10 Wörtern des Jahres in Deutschland steht, wurde in Österreich zum Sieger gekürt.
Dahinter steht die gleiche Idee, nur in einem anderen deutschprachigen Land, nämlich der Einsatz einer staatlich geförderten Software, die im fremden Computer Daten ausspäht und den Behörden übermittelt. Gruscheln ist ein Kofferwort aus ‚grüßen‘ und ‚kuscheln‘ und bezeichnet eine freundliche Kontaktaufnahme in der anonymen Welt des Internets. Das auch in Österreich heftig diskutierte Raucherthema findet einen Eingang in die Liste der besonderen Wörter des Jahres in der Alpenrepubik. Die Raucheroase bezeichnet einen Ort, wo sich die Raucher wohl fühlen müssen, weil sie dort ihre Zigarette noch anzünden dürfen, mitten in der rauchfreien Welt. Oder ist es genau umgekehrt? Das gekürte Unwort des Jahres bezieht sich auf das Phänomen des übermäßigen Trinkens bis zur Bewusstlosigkeit. Maßnahmen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen enden in vielen Firmen mit der Einführung einer geschlechtsgerechten Ausdrucksweise. Die Wahl des Verbs gendern soll auf diese Praxis aufmerksam machen. Bürger, die eine Höchstverdienstgrenze überschritten haben und Kindergeld beziehen, verstoßen gegen das Gesetz. Entgegen den Aussagen des damaligen zuständigen Ministers. Der Satz des Jahres stammt aus dem Bewerbungsschreiben eines ehemaligen österreichischen Vizekanzlers, dem plötzlich die Welt der großen Politik fehlt, und wendet sich deshalb an den britischen Finanzminister. Der Un-Spruch ist ein Wahlslogan, der die österreichische Stadt von unerwünschten Personen zu „säubern“ verspricht.