Wörterbuch zur Rettung von verschwundenen Wörtern

Der Herausgeber des größten englischsprachigen Wörterbuchs soll in einen geheimen Safe „Nichtwörter“ ablegen – Begriffe, die aus dem Oxford English Dictionary verschwunden sind, weil sie im Alltag wenig benutzt wurden. Nach Informationen der britischen Presse sind die Tausenden mit den älteren aussortierten Wörtern beschrifteten Karteikarten, deren Alter zum Teil auch mehrere Hundert Jahre beträgt, in 50 großen Karteischränken gelagert; die neueren „Nichtwörter“ werden im Computer abgespeichert.

Vidioten
Das Nichtwort ‚Vidiot‘ hat noch eine andere Bedeutung: „Ihr seid keine Touristen und ich bin keine Sehenswürdigkeit! Habt ihr keine Augen? Videotouristen! Vi … Vidioten!“
Grafikdesignstudent Luke Ngakane wollte im Rahmen seiner Abschlussarbeit über den Inhalt des Safes mehr erfahren, der Wörterbuchherausgeber verwehrte ihm jedoch Recherchen in seinem Archiv. Deshalb fing der junge Forscher an, nach den verschwundenen Wörtern in anderen Quellen zu suchen. Er fand Hunderte davon. Im „Wörterbuch der Nichtwörter“ (Dictionary of Non Words) gibt er eine Auswahl von 39 an, die es sich seines Erachtens nach verdienen, im Englischen erhalten zu bleiben. Über den Herausgeber des Oxford-Wörterbuchs schreibt er in der Einleitung: „Die Wörter, die er ablehnt, sind gezwungen, im lexikografischen Limbus zu überdauern, bis sie vergessen sind. Nun kam aber die Zeit, sie zu retten.“

Einige Stichwörter aus dem Wörterbuch der Nichtwörter
blogish – für Weblogs typische Sprache
earworm – Ohrwurm
glocalization – Orientierung des Handels auf den globalen wie lokalen Markt
locavor – jemand, der sich um die Konsumierung lokaler Lebensmittel bemüht
nonversation – eine Konversation über nichts
pharming – eine Phishingform, die sich vorgeschobener Webseiten bedient
vidiot – jemand, der Videotechnik nicht bedienen kann