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Studentin am Institut für Translatologie der Karlsuniversität in Prag Renáta Sobolevičová schrieb ihre Abschlussarbeit unter dem Titel „Wahrnehmung des Übersetzer- und Dolmetscherberufs in der Tschechischen Republik“. Aus ihren interessanten Schlussfolgerungen zitieren wir jene Passagen, die sich auf die Wahrnehmung des Übersetzerberufs aus dem Blickwinkel der Übersetzer, Kunden und Laienöffentlichkeit dem beziehen.

Berufsstand
Der Übersetzerberuf ist objektiv sehr anspruchsvolle Tätigkeit, die hervorragende sprachliche und anderweitige Kenntnisse erfordert, von deren Beitrag kein Zweifel herrscht. Deshalb sollte sie auf eine angemessene Weise finanziell bewertet und in der Gesellschaft anerkannt und respektiert werden.

Blickwinkel der Übersetzer
Die Übersetzer sind sich eindeutig über die Schwierigkeit ihres Berufs einig, der hohe Fachkenntnisse erfordert. An ihrer Arbeit schätzen sie die Flexibilität, Unabhängigkeit oder Freude an der eigentlichen Tätigkeit. Sie sind sich jedoch auch darin einig, dass die Öffentlichkeit ihren Beruf nicht kennt und nicht imstande ist, die Komplexität der Arbeit zu verstehen.

Blickwinkel der Kunden
Gebildete Menschen können die Schwierigkeit des Berufs anerkennen und nachvollziehen, anderen wird das im Gegenteil nicht bewusst, was zu unrealistischen zeitlichen oder finanziellen Anforderungen an die Übersetzerleistung oder zum geringschätzenden Verhalten führt.

Blickwinkel der Laienöffentlichkeit
Obwohl einem Teil der Öffentlichkeit bewusst ist, was mit der Übersetzerarbeit verbunden ist, wird das Übersetzen immer noch als eine mechanische Tätigkeit wahrgenommen, die jeder mit Fremdsprachenkenntnissen oder einer, der eine längere Zeit im Ausland verbrachte, durchführen kann. Manche vermuten auch, dass moderne Technologien die Übersetzer in Zukunft vollständig ersetzen können.