Für den theoretischen Fall, dass die Schweiz einmal in Zukunft der EU beitreten sollte, werden die Rätoromanisch sprechenden Schweizer keinen offiziellen Status für ihre Sprache fordern.
Verbreitung des Rätoromanischen in seinem „Heimatkanton“ Graubünden (Rätoromanisch: Grischun)
Mit Deutsch, Französisch und Italienisch sind bereits 3 der 4 Schweizer Landessprachen gleichzeitig auch Amtssprachen der Europäischen Union. Für das Rätoromanische mit 60 000 Sprechern könnte die Schweiz dabei nach dem Beitritt den gleichen Anspruch erheben wie Irland auf das Irische oder Malta auf das Maltesische. Das würde z. B. bedeuten, das alle Sitzungen des EU-Parlament in die vierte Landessprache der Schweiz gedolmetscht werden müssten.
Die Rätoromanen würden sich mit der Festlegung des Rätoromanischen als EU-Vertragssprache mit einem Sonderstatus begnügen, der es ermöglichte, dass sich die rätoromanisch sprechenden Schweizer an die EU-Behörden in ihrer Muttersprache wenden können. Diesen Weg gingen bereits die spanischen Regionalsprachen Katalanisch, Valencianisch, Baskisch und Galicisch, denen seit Anfang dieses Jahres ein halboffizieller Status zuerkannt wird.